CDU-Forderung nach Pflichtjahr - ein Schlag ins Gesicht für junge Menschen
Am Wochenende hat in Hannover der Bundesparteitag der CDU stattgefunden. Dort beschlossen die Delegierten unter anderem eine verpflichtendes Gesellschaftsjahr für junge Menschen.
„Als FDP Münster lehnen wir die Forderung nach einem verpflichtenden Gesellschaftsjahr entschieden ab!“, äußert sich Paavo Czwikla, Vorsitzender des FDP Kreisverbands Münster und stellvertretender Bundesvorsitzender der Jungen Liberalen, der FDP-Jugendorganisation.
„Nach den Entbehrungen von zwei Jahren Pandemiebekämpfung ist die Forderung nach einem Pflichtjahr für junge Menschen ein Schlag ins Gesicht. Es gab kaum einen unpassenderen Zeitpunkt für die Forderung nach mehr Pflicht und weniger Entfaltung für junge Menschen. Als FDP erkennen wir den Wert von einem sozialen Dienst für die Gesellschaft und zollen allen Dienstleistenden unseren Respekt. Gerade deshalb wollen wir auch die Übernahme der für unsere Gesellschaft so wichtigen Verantwortung attraktiver gestalten. Wir trauen allen jungen Menschen zu, dass sie ihr Leben verantwortungsbewusst und ohne Zwänge selbstbestimmt in die eigene Hand nehmen. Statt dem nötigen Respekt der individuellen Entscheidungsfreiheit greift Friedrich Merz nun in die Mottenkiste und setzt auf das politische Mittel ‚Zwang‘. Mit einem modernen Auftreten hat das nichts zu tun“, konstatiert der FDP-Vorsitzende.
„Ausgerechnet der junge Bundestagsabgeordnete Philipp Amthor begründete seine Zustimmung zum Zwangsdienst mit der Forderung, auch einmal mutig zu sein und sich als Partei etwas zu trauen. Man wünscht der CDU den Mut, tatsächlich einmal das Gespräch mit jungen Menschen zu suchen, statt wieder und wieder über deren Köpfe hinweg zu entscheiden“, so Czwikla abschließend.
Zuletzt bleibt zu betonen, dass der Fachkräfte-Mangel im sozialen Sektor einer langfristigen und nachhaltigen Reform bedarf. Die Zwangsverpflichtung junger Menschen ist hingegen ungeeignet, die defizitären Strukturen unserer Berufswelt im sozialen Bereich auszugleichen. Befürworter derartiger Zwangsdienste haben keine Antwort auf die Frage, welche finanziellen Auswirkungen ein derartiges Jahr hat. Durch die Verkürzung der Berufstätigkeit um ein Jahr verliert der Staat nicht unerhebliche Summen im Bereich der Steuer- und Abgaben.