FDP: Offene Gesellschaft ist bedroht
„Die Verweigerung des Gesprächs auf Kosten mündiger Schülerinnen und Schüler ist nicht hinnehmbar“, zeigt sich Paavo Czwikla, Kreisvorsitzender der FDP Münster, enttäuscht und beschämt über die Geschehnisse am Pascal-Gymnasium. Eine für heute dort geplante Podiumsdiskussion wurde abgesagt, weil Vertreter einiger Parteien nicht mit der AfD auf einem Podium sitzen wollten und die Schule nach eigener Aussage so Ihrer Neutralitätspflicht nicht mehr nachkommen konnte.
„Die wahlberechtigten 16- bis 18-Jährigen werden aktiv davon abgebracht, sich auf Basis der Diskussion und dem Austausch der verschiedenen Parteien eine Meinung zur Wahl am Sonntag zu bilden“, führt Czwikla weiter aus. „Mit meinem Demokratieverständnis ist dieses Verhalten schlicht nicht vereinbar.“
„Sich von der Angst vor einer in Münster zurecht bedeutungslosen AfD leiten zu lassen, ist demokratischen Parteien unwürdig“ ergänzt Jörg Berens, Oberbürgermeisterkandidat der FDP. Paavo Czwikla geht einen Schritt weiter und glaubt nicht, dass diese Angst überhaupt Motiv für das Fernbleiben der Diskutanten sei.
Vielmehr, so Czwikla, sei es „ein Absolutheitsanspruch der politischen Linken an eigene inhaltliche und moralische Leitlinien“, der zur prinzipiellen Weigerung, mit der AfD auf dem Podium zu sitzen, geführt habe. „Dieses absolute Denken lähmt in seiner Selbstgerechtigkeit den gesellschaftlichen Diskurs und ist so für die offene Gesellschaft deutlich schädlicher als alles, was die erbärmliche AfD in Münster zu Stande bringen könnte“ schließt Czwikla sein Plädoyer für Mut zu mehr Debatte.