FDP sagt Nein zum LOOP-Ausbau: Nachfrage ist zu gering

FDP sagt Nein zum LOOP-Ausbau: Nachfrage ist zu gering

Die FDP-Ratsfraktion sieht die weitere Finanzierung für das LOOP-Projekt kritisch: “Schließt LOOP eine Lücke in der Grundversorgung des ÖPNV, oder handelt es sich um ein Projekt, das eher eine gut gemeinte Ergänzung des bestehenden Angebotes ist? Diese Frage ist wichtig, um zu beantworten, ob die Ausweitung des Projekts grundsätzlich sinnvoll ist”, kommentiert FDP-Fraktionsvorsitzender Jörg Berens die Pläne, LOOP weiter auszubauen. “Die Idee ist gut und richtig, das bestehende ÖPNV-Angebot mit den Mini-Bussen der Stadtwerke zu ergänzen. Aber die aktuellen Zahlen zeigen, dass nur knapp 400 Menschen LOOP regelmäßig nutzen. Wegen der geringen Nutzendenzahlen ist das System leider ineffizient, sodass bei den Stadtwerken für jeden beförderten Fahrgast Kosten von mehr als 11 Euro anfallen”, gibt der verkehrspolitische Sprecher der FDP-Fraktion Simon Haastert darüber hinaus zu bedenken. Auch die Pläne, wie die geplante Ausweitung des LOOP-Angebotes aktuell gestaltet ist, überzeugen die Freien Demokraten nicht. Die Verwaltung schlägt vor, die LOOP-Gebiete auf Wolbeck, Albachten, Mecklenbeck und Nienberge auszuweiten und möchte dafür bis 2026 über 5,8 Millionen Euro einsetzen. Dafür werden aber nicht mehr Fahrzeuge eingesetzt, sondern die bestehende Flotte wird umverteilt. “Auch das ist für uns ein Hinweis darauf, dass die Nachfrage nach dem Angebot gering ist. Wir kennen alle die angespannte Haushaltslage. Sie zwingt uns mehr denn je genau abzuwägen, was wir uns leisten können und was nicht. LOOP ist aktuell aus unserer Sicht, und die Daten sprechen dafür, ein “nice to have”, aber kein “must have”. Und wir müssen effizient in die “must haves” investieren”, mahnt Berens. Für die Freien Demokraten wäre für die Entscheidung, ob die Fördermittel bewilligt werden sollen, daher auch ein Konzept nötig gewesen, wie die Nutzendenzahlen gesteigert werden können. “Ohne einen Plan, welche Funktion prioritär erfüllt werden soll - ob Lückenschluss, Daseinsvorsorge oder Bequemlichkeitsmobilität - und wie das Angebot, beispielsweise durch Öffentlichkeitsarbeit oder Partnerschaften, attraktiver und bekannter wird, ist uns eine Zustimmung leider nicht möglich. Auch wenn uns das Nein schwerfällt, denn LOOP ist ein Prestigeprojekt, das eine nachhaltige Verkehrswende in Münster eigentlich gut ergänzt hätte”, erklärt Simon Haastert, die Haltung seiner Fraktion. Gleichwohl sieht er die Politik in der Verantwortung, Projekte und Ideen an der Realität zu messen: “Besser können wir das Geld nutzen, um die Alternativen zum Autoverkehr zu stärken, die signifikant nachgefragt werden: Der ÖPNV hat dringend Bedarf, wir brauchen Busvorrangspuren und Mobilstationen. Daher sollten wir im Rat gemeinsam überlegen, wie wir Fördergelder sinnvoll einsetzen”, so Haastert abschließend.