Mangelnde KiTa-Plätze: kommunale Chancen ergreifen - und zwar schnell
Die Lage ist ernst, die in der aktuellen Stunde im Rat der Stadt Münster besprochen wurde: 350 Kinder bekommen keinen KiTa-Platz, weil nicht genügend Erzieherinnen und Erzieher zur Verfügung stehen. Noch dazu wurden Plätze fehlerhaft durch den Kita-Navigator verteilt. Letzteres hört sich nach einer kleinen technischen Panne an, ist aber eine Katastrophe für tausende Familien in Münster: Der sicher geglaubte Platz für die Kinder ist wieder in der Schwebe und das Verfahren wird bis in den März verlängert. Für die Fraktion haben wir darauf hingewiesen, dass die Verwaltung die Kräfte bündeln und diese krisenhafte Situation schnellstmöglich bewältigen muss. Denn es geht nicht nur um die Bildungschancen kleiner Kinder, sondern auch um Chancen auf den beruflichen Wiedereinstieg von Vätern und Müttern, die damit die Existenz ihrer Familie sichern wollen. Stadtdirektor Paal hat sich zu Recht entschuldigt und die Verantwortung auf sich genommen, es liegt nun auch an ihm, zügig die Probleme zu lösen und eine sichere Vergabe der Plätze zu gewährleisten.
Doch das ist nur das eine Problem, denn der Bedarf an ausgebildetem Fachpersonal bleibt. Als Kommunalpolitiker sind unsere Möglichkeiten begrenzt, Einfluss auf den Arbeitsmarkt auszuüben und den Beruf attraktiver zu gestalten. Umso mehr begrüßen wir, dass die FDP auf Bundesebene durchgesetzt hat, den Erzieherberuf in die Fachkräftestrategie der Bundesregierung aufzunehmen und das Kita-Qualitätsgesetz mit weiteren Bundesmitteln auszustatten.
Aber das Problem ist zu dringlich, als dass wir uns als Freie Demokraten in Münster darauf ausruhen wollen, zumal die Landesministerin von NRW, Josefine Paul (Grüne), hilfreiche Initiativen vermissen lässt. Daher haben wir kommunale Chancen angesprochen, die wir ergreifen können: Zunächst muss das Bündnis aus SPD, Grünen und Volt endlich aufhören, bei jeder Gelegenheit an der Preisspirale zu drehen, denn Münster muss auch für Erzieherinnen und Erzieher bezahlbar bleiben. Staus, Gebührenerhöhungen und mangelnde Ausweisung von neuen Baugebieten sind nur ein paar Punkte, die durch fehlgeleitete Entscheidungen vom Bündnis in unserer Stadt herbeigeführt werden. In der Realität bedeutet es vor allem, dass immer mehr Menschen aus unserer Stadt ins Umland und weiter wegziehen müssen und wir somit unser Potenzial verschenken.
Es müssen hier alle an einem Strang ziehen, damit Münster lebenswert bleibt – vor allem für die hart arbeitende Mitte, die unsere Stadt vorwärts bringt und jung hält.