Öffnungsperspektiven und niedrige Inzidenzwerte vereinen

Öffnungsperspektiven und niedrige Inzidenzwerte vereinen

„Ich hätte mir aus der Runde der MinisterpräsidentInnen und der Kanzlerin eine klare Perspektive gewünscht. Ein einheitlicher Stufenplan für Öffnungen wäre – auch auf Basis der guten und denkbaren Vorschläge einzelner LandesministerInnen, wie zum Beispiel von Joachim Stamp hier in NRW – erstrebenswert gewesen. Stattdessen wirkt es so, als sei die 35 jetzt die neue 50: Das ist nach Monaten der Diskussion über den Grenzwert schwer nachzuvollziehen“, kommentiert FDP-Bundestagskandidat Klaus Kretzer die Entscheidungen der Landesregierungen und der Kanzlerin.

„Die Bundesregierung muss an dieser Stelle noch mehr Fahrt aufnehmen. Sie muss alles dafür tun, um das, was gewonnen wurde, zu sichern. Gerade in Münster, wo sich der Inzidenzwert seit Wochen unter 35 bewegt, muss nun ein Signal gegeben werden, wie wir schrittweise und sicher wieder aus dem Lockdown herauskommen. Neben klugen Hygienekonzepten und einem nachvollziehbaren Stufenplan, sollte der Fokus dabei auch auf nicht pharmazeutischen Interventionen, wie Luftfilter in Klassenräumen und Schnelltests für zu Hause liegen, um die Zeit bis zu wirksamen Impfungen sinn- und wirkungsvoll zu überbrücken“, ergänzt Klaus Kretzer.

Ein nachhaltiges Konzept würde ihm zufolge vor allem KiTa- und Grundschulkindern, aber auch der Wirtschaft helfen. Gerade Familien wurden wieder einmal vertröstet: „Für die Kinder heißt Lockdown: wenig Gesellschaft, kaum Austausch mit Gleichaltrigen und LehrerInnen. In vielen Fällen bedeutet es sogar, dass sie bedrohlichen Situationen im häuslichen Umfeld schutzlos und dauerhaft ausgeliefert sind. Eltern sind seit Monaten der Mehrfachbelastung ausgesetzt, in denen sie in zu vielen unterschiedlichen Rollen funktionieren müssen: im Homeschooling als LehrerInnenersatz. Im Homeoffice, zwischen Berufstätigkeit und Familienverantwortlichkeit. Und das ist noch die gute Seite des vielgenannten „Kraftakts“: In besonders dramatischen Fällen, trifft die Angst, dass Kinder den Anschluss in der Schule verlieren, mit der Existenzangst der Eltern aufeinander. Die Akkus sind leer“, mahnt Klaus Kretzer. 

Abschließend betont der Bundestagskandidat, dass die Verantwortlichen aller Parteien jetzt nicht müde werden dürfen, auf die Extremsituation von Kindern und Familien hinzuweisen: „Die Lage kann sich nur entspannen, wenn wir eine innovative, mehrstufige Strategie für niedrige Inzidenzwerte entwickeln, die sich nicht nur zwischen Öffnen und Lockdown hin- und herbewegt.“